Oberflächenabflüsse aus Fahrsilo- und Biogasanlagen

Oberflächenabflüsse aus Fahrsilo- und Biogasanlagen – Schadenspotenzial

Beispielflächen: Fahrsiloflächen
Beispielflächen im Sommer: Bröckelverluste auf den Fahrflächen von Silagesilos kontaminieren Abflüsse im Mittel auf 3.200 mg CSB/L
Beispielflächen: Viehtriebwege in der offenen Milchviehhaltung
Beispielflächen im Winter: Festgefrorene Bröckelverluste können nicht rechtzeitig entfernt werden und werden bei Tauwetter abflusswirksam
Beispielflächen: Kommunale Annahmestelle für Grünschnitt, Komposthaufwerk

Fahrsilos sind befahrbare, seitlich eingefasste Lagerflächen, in denen Futtermittel für die Viehaltung und Gärsubstrate für die Biogaswirtschaft unter weitgehendem Luftabschluss durch Milchsäuregärung (Silierung) konserviert werden. Als sogenannte JGS (Jauche, Gülle, Sickersaft)-Anlagen unterliegen sie der „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV).

Während die Gewässergefährdung durch Einleitung und Ausbringung von Silagewässern bereits seit den 60er Jahren bekannt ist, werden die mengenmäßig wesentlich größeren Niederschlagsabflüsse aus Siloanlagen nach wie vor unzureichend berücksichtigt. Mit dem Ausbau der Biogaswirtschaft und der industrialisierten Landwirtschaft überschreiten die Abflusskonzentration und Gesamtmengen dieser Wässer bei Weitem dass bislang in technischen Regelwerken vorgesehene Maß. Die Schmutzstoffkonzentration (Chemischer Sauerstoffbedarf CSB) ist 5-fach höher als in kommunalem Abwasser bei Abflussmengen um 5.000 – 6.000 m3 /Jahr ha. Dies entspricht einer Schmutzfracht von ca. 400 Einwohnern je Hektar Silofläche.

Die vollständige und gemeinsame Lagerung dieser Niederschlagsabflüsse mit Gülle und anschließende Ausbringung als Wirtschaftsdünger ist aktuell die bevorzugte Lösungsoption. Mit der novellierten Düngeverordnung zum Schutz des Grundwassers sind jedoch weitergehende Einschränkungen der Ausbringung verbunden. Hinzu kommt, dass der Düngewert dieser Niederschlagsabflüsse im Vergleich zu Gülle etwa 70fach geringer ist. Die Lagerung und Ausbringung dieser Niederschlagswässer bereitet zudem den Landwirten einen nicht unbeträchtlichen Betriebs- und logistischen Aufwand. Wasserwirtschaftlich leistet die vollständige Ausbringung von Niederschlagsabflüssen als Entsorgungsweg keinen Beitrag zur dringend notwendigen Verringerung der Stickstoffeinträge ins das Grundwasser.

Werden diese Abflüsse nicht ausgebracht, sondern vor Ort behandelt, kann dagegen eine Kostenreduktion von bis zu 60% gegenüber der Lagerung und Ausbringung erreicht werden. Wir beraten Sie gern bei allen Fragen im Zusammenhang mit Niederschlagsabflüssen aus Siloflächen von der Auslegung einer Speicherung bis hin zu Planung und Betrieb einer Behandlungsanlage als Alternativmöglichkeit.

Oberflächenabflüsse aus Fahrsilo- und Biogasanlagen – Schadenspotenzial